Die philosophische Katze
Diskussionen zum Thema Rauchen
Fred liegt neben dem Philosophen auf dem Tisch und sonnt sich unter dem warmen Licht der Schreibtischlampe. 
Schnauze! Ich muß mich konzentrieren!, wird er vom Philosophen angeschnauzt. Freds Blick verrät Verständnislosigkeit und Verachtung zugleich, ohne daß er sich dabei anstrengen müßte, was auch so ziemlich das letzte wäre, was er im Sinn hat. Stattdessen zieht er die Beine an und stöhnt. Damit zwingt er den Philosophen zum Rauchen. Der verächtliche Blick läßt den Philosophen kalt. Soll er doch verschwinden, wenn es ihm nicht paßt! In meinem Haus lasse ich mir das Rauchen nicht verbieten! Fred täuscht einen Hustenanfall vor. Dabei hat der Philosoph die Zigarette noch gar nicht angezündet. Laß' dieses Theater! Fred dreht sich um. Der Philosoph lächelt mit größtmöglicher Falschheit, die er sich von freundlichen Menschen abgeschaut hat. Genüßlich zündet er die Zigarette an. Fred tut so, als ob ihn das gar nicht stört. Doch plötzlich erklärt sein Blick, der hier im Bild zu sehen ist: Rauchen ist inzwischen gesetzlich verboten! Du schädigst deine und – was viel schlimmer ist – auch meine Gesundheit! – Du alter Knacker! Was bildest du dir ein? Allein meiner Fürsorge hast du es zu verdanken, daß du so alt geworden bist, wie du schon aussiehst! Natürlich ist dem Philosophen klar, daß es hier allein um die Macht geht. Der Mistkerl hat schon genug Gesetze eingeführt! Ein Rauchverbot wird es nicht auch noch geben. Probeweise bläst er dem Kater etwas Rauch ins Gesicht. Es funktioniert! Fred springt auf und hinunter, tapst zu seinem behaarten Stuhl und macht es sich darauf bequem, um den Philosophen aus sicherer Distanz vorwurfsvoll anzusehen. Um neue Diskussionen zu vermeiden schweigt der Philosoph und tut das, wozu er eigentlich da ist – denken: Würde der greise Tiger gesünder leben, würde er sich etwas mehr bewegen, würde er aufhören, unbekömmliches Zeug von meinem Teller zu stehlen, dann, und nur dann würde ich vielleicht das Rauchen aufgeben, zumindest in seiner Gegenwart. Ein Versprechen ohne Risiko. Fred ist inzwischen eingeschlafen.
Schnauze! Ich muß mich konzentrieren!, wird er vom Philosophen angeschnauzt. Freds Blick verrät Verständnislosigkeit und Verachtung zugleich, ohne daß er sich dabei anstrengen müßte, was auch so ziemlich das letzte wäre, was er im Sinn hat. Stattdessen zieht er die Beine an und stöhnt. Damit zwingt er den Philosophen zum Rauchen. Der verächtliche Blick läßt den Philosophen kalt. Soll er doch verschwinden, wenn es ihm nicht paßt! In meinem Haus lasse ich mir das Rauchen nicht verbieten! Fred täuscht einen Hustenanfall vor. Dabei hat der Philosoph die Zigarette noch gar nicht angezündet. Laß' dieses Theater! Fred dreht sich um. Der Philosoph lächelt mit größtmöglicher Falschheit, die er sich von freundlichen Menschen abgeschaut hat. Genüßlich zündet er die Zigarette an. Fred tut so, als ob ihn das gar nicht stört. Doch plötzlich erklärt sein Blick, der hier im Bild zu sehen ist: Rauchen ist inzwischen gesetzlich verboten! Du schädigst deine und – was viel schlimmer ist – auch meine Gesundheit! – Du alter Knacker! Was bildest du dir ein? Allein meiner Fürsorge hast du es zu verdanken, daß du so alt geworden bist, wie du schon aussiehst! Natürlich ist dem Philosophen klar, daß es hier allein um die Macht geht. Der Mistkerl hat schon genug Gesetze eingeführt! Ein Rauchverbot wird es nicht auch noch geben. Probeweise bläst er dem Kater etwas Rauch ins Gesicht. Es funktioniert! Fred springt auf und hinunter, tapst zu seinem behaarten Stuhl und macht es sich darauf bequem, um den Philosophen aus sicherer Distanz vorwurfsvoll anzusehen. Um neue Diskussionen zu vermeiden schweigt der Philosoph und tut das, wozu er eigentlich da ist – denken: Würde der greise Tiger gesünder leben, würde er sich etwas mehr bewegen, würde er aufhören, unbekömmliches Zeug von meinem Teller zu stehlen, dann, und nur dann würde ich vielleicht das Rauchen aufgeben, zumindest in seiner Gegenwart. Ein Versprechen ohne Risiko. Fred ist inzwischen eingeschlafen.