Nacht für Nacht streift Vincent durch die Gassen von Salvador, stets auf der Suche nach Nahrung,
nach Leben, und nach ihr, der Hure, die sich Glück zu nennen wagt. Außerdem sucht er seinen Freund Jean, der dem Hörensagen nach auf dem Friedhof liegt und doch zuweilen im Sergipe auftaucht. Jede Nacht steht Vincent am Tresen dieser schäbigen Bar und verfolgt, wie sich im allgegenwärtigen Gelächter, Geheul und Geschrei die Gegensätze des Lebens manifestieren. Als eines Tages ein Blitz den Fahrgastraum eines Busses erhellt, sieht er sich erstmals mit seinem Spiegelbild konfrontiert. Hinter der beschlagenen Scheibe erscheint das Lächeln einer Frau, in dem er sich wiedererkennt. Fortan vergeht kein Tag, an dem er nicht unter den Wartenden an der Bushaltestelle steht und in den ankommenden Bussen nach der Frau mit dem regnerischen Lächeln Ausschau hält. Doch auf der Suche nach ihr wird er immerzu auf sich selbst zurückgeworfen, und er zweifelt mehr und mehr, ob es sie tatsächlich gegeben hat.
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